Das Adagio von Barber, eines der bekanntesten Werke der amerikanischen ernsten Musik, ist in Europa entstanden. Barber schrieb es im Jahre 1936 als Stipendiat der Amerikanischen Akademie in Rom. Das ungemein expressive Werk bildete ursprünglich den zweiten Satz eines Streichquartettes. Sein Eigengewicht erwies sich jedoch als so groß, daß es schon bald eigene Wege ging. Kein geringerer als der Europäer Arturo Toscanini führte es im Jahre 1938 in New York erstmals als selbständiges Orchesterwerk auf und spielte es auf Schallplatte ein. Im Jahre 1960 ließ Barber es zum Text des Agnus Dei auch als Chorwerk erscheinen.
Das Adagio ist ein exzeptionelles Werk. In einer Zeit, in der die musikalische Avantgarde Europas die traditionelle Musiksprache für verbraucht hielt, zeigt ein 26-jähriger aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten den Europäern gewissermaßen auf ihrem eigenen Terrain, welch‘ ungeheure Ausdrucksmöglichkeiten noch in dem alten Idiom steckten. In dem kurzen Werk läuft ein Drama ab, das an Spannung kaum zu überbieten ist. Barber führt die Musik auf höchst abenteuerliche Wege und eröffnet grandiose Klangräume. Daß ihm der Hörer dennoch folgen kann, liegt ohne Zweifel nicht zuletzt daran, daß Barber die musikalische Textur und Harmonik, die dem Hörer vertraut ist, nie ganz verläßt.
Mich fasziniert das Adagio von Barber ganz außerordentlich. Was ist denn das nächste, was „ich hören muß“?
Das ist eine durchaus berechtigte Frage, ich würde ihnen da zum Gloria von Vivaldi raten, meiner Meinung nach überzeugt es in seiner Variabilität.;)
Das ist eine durchaus berechtigte Frage, ich würde ihnen da zum Gloria von Vivaldi raten, meiner Meinung nach überzeugt es in seiner Variabilität.;)