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Charles Villiers Stanford (1852- 1924) – Magnificat

Stanford war, wiewohl Ire, gemeinsam mit seinem Altersgenossen Edward Elgar einer der frühen Protagonisten der „Englisch musical renaissance“, die das Königreich nach einer Durststrecke von 200 Jahren ab Ende des 19. Jh. in einer geradezu strategisch geplanten Anstrengung wieder auf die Höhe der europäischen Gesamtentwicklung brachte. Die Mission erfüllte er vor allem als kompromissloser Kompositionsprofessor in London und Cambridge. Die Namen seiner Schüler lesen sich wie ein Who is Who der neueren englischen Musikgeschichte. Darüber hinaus ist er aber auch der Schöpfer eines umfangreichen musikalischen Oeuvres. Dessen Stil orientiert sich an den deutschen Romantikern, bei denen er in die Schule ging. Stanford absolvierte einen Teil seiner musikalischen Ausbildung am Mendelssohn-Konservatorium in Leipzig, einer der Brutstätten der deutschen Romantik, und war unter anderem mit Johannes Brahms befreundet, als dessen englischen Verwandten man ihn gerne bezeichnete. Sein Werkverzeichnis umfasst alle Gattungen, darunter sieben Symphonien, elf Opern und allerhand Kammermusik. Am bekanntesten ist aber seine vokale Kirchenmusik, die vor allem in England gepflegt wird. Dazu gehören sechs Vertonungen des Magnificat, dem Lobgesang Mariens nach der Ankündigung der Geburt Jesu durch den Erzengel Gabriel, mit dem die Weihnachtszeit beginnt. Stanford vertonte es meist in Verbindung mit dem „Nunc dimittis“, dem Lobgesang des greisen Simeon anlässlich der Darstellung Jesu im Tempel, mit deren Feier am der 2. Februar, „Mariä Lichtmess“,  die Weihnachtszeit endet.