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Peter Cornelius (1824 – 1874) – Weihnachtslieder Op. 8

Peter Cornelius wuchs in Mainz auf, wo heute das Konservatorium nach ihm benannt ist. Im Alter von 20 Jahren holte ihn sein Onkel und Pate, der Maler gleichen Namens, nach Berlin, wo er Musik studierte und in den Kreisen der Romantiker um Bettina v. Arnim verkehrte. Mit einer Empfehlung seines Onkels ging er 1852 auch nach Weimar, wo er zum Altenburger Freundeskreis um Franz Liszt gehörte. Seiner Doppelbegabung entsprechend betätigte er sich zunächst in der Hauptsache als Musikschriftsteller, wobei er in Pressekampagnen die Sache der Neudeutschen Schule um Liszt vertrat. Über Liszt kam Cornelius in Kontakt zu vielen Vertretern der künstlerischen Romantik, darunter auch Richard Wagner, mit dem er später zusammenarbeitete. Liszt förderte Cornelius musikalische Entwicklung, indem er den gläubigen Katholiken dazu anregte, geistliche Musik zu schreiben. Im Jahre 1858 hob Liszt auch Cornelius’ bekanntestes Werk, die Oper „Der Barbier von Bagdad“, aus der Taufe. Intrigen im Zusammenhang mit dieser Aufführung führten schließlich sogar dazu, dass Liszt seine langjährige Tätigkeit in Weimar aufgab.

Cornelius hat in der Hauptsache Vokalmusik in einem durchaus persönlichen romantischen Stil komponiert, nicht zuletzt zahlreiche Lieder. Darunter befinden sich auch die Weihnachtslieder Op. 8 aus den Jahren 1858 und 1870, die sich durch ein sehr eigenständiges weihnachtliches Kolorit auszeichnen. Auch hier hatte Liszt die Hand im Spiel. Im Lied „Die Könige“ hat Cornelius auf dessen Anregung in die Begleitung die Melodie des Weihnachtsliedes „Wie schön leucht uns der Morgenstern“ eingearbeitet. Die Lieder sind ursprünglich für Sopran und Klavier gesetzt. In Bearbeitungen wurde die komplexe Begleitung später in Orchesterstimmen aufgefächert.