Grieg schrieb dieses „Perückenstück“ für die Feiern zum 200. Geburtstag des norwegisch-dänischen Lustspieldichters Baron Ludvik von Holberg (1684 – 1754), die 1884 in Bergen, dem Geburtsort Holbergs (und Griegs), stattfanden. Die Uraufführung dirigierte er, wie er vermerkte „im Pelz und in Pelzstiefeln mit dito Mütze“ bei einem winterlichen Freiluftkonzert anläßlich der Einweihung einer Statue dieses „nordischen Molieres“. Allzu wörtlich ist der Titel „Aus Holbergs Zeiten“ nicht zu nehmen. Der vielseitige Schriftsteller Holberg gehört zeitlich und stilistisch der Barockzeit an (er war ein Altersgenosse Bachs). Grieg greift in der Suite aber eher den zierlichen und tänzerischen Stil des späteren Rokoko auf. Ganz wohl fühlte er sich bei dieser Kostümarbeit nicht, denn er glaubte dabei seine Persönlichkeit verleugnet zu haben. Daher empfand er den großen Erfolg, den die Suite hatte, „als leider nicht sehr schmeichelhaft für meine Kunst“. Ihre zauberhafte Wirkung beruht aber nicht zuletzt darauf, dass hinter den Formen des 18. Jahrhunderts eben doch die Persönlichkeit
des nordischen Romantikers vom Ende des 19. Jahrhunderts durchscheint.