1880 Niels Wilhelm Gade (1817 – 1890) – Ein Sommertag auf dem Lande, Op.55

Gades fünfsätzige Suite „Ein Sommertag auf dem Lande“, entstand für das Hamburger Musikfest des Jahres 1880 und wurde vom dortigen Stadtpublikum mit großer Begeisterung aufgenommen. In Anlehnung an Beethovens „Pastorale“, die ebenfalls fünf Sätze hat, schildert Gade einen imaginären Tagesausflug in die skandinavische Landschaft. Ähnlich wie bei Beethoven geht es unbeschwert und fröhlich zu, wobei der obligatorische Gewittersturm und die „Waldeinsamkeit“ mehr oder weniger nur den Kontrast für die ansonsten heitere Stimmung abgeben. Die Musik ist im besten Sinne des Wortes „bürgerlich“. Die Mittel sind solide und gut verarbeitet. Weltprobleme werden weder gestellt noch gelöst. Wie seit Vergils „Bucolica“ wird aber auf poetische Weise die Sehnsucht des Stadtbürgers nach einer ländlichen Gegenwelt dargestellt, welche meist nur die negative Spiegelung der Probleme des Stadtlebens ist.

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