1802 Ludwig van Beethoven (1770- 1827) – Sonate für Violine und Klavier Op. 30 Nr. 3

Beethoven hat sich sein Leben lang intensiv mit der Violine auseinandergesetzt. Neben seinem epochemachenden Violinkonzert sind dabei unter anderem zehn Violinsonaten entstanden. In den 33 Sätzen dieser Sonaten lotet Beethoven die Möglichkeiten der Geige in allen Facetten aus. Dabei stehen nicht so sehr philosophisch-bekennerhafte Fragestellungen wie in den Klaviersonaten, sondern eher musikalische und spieltechnische Aspekte im Vordergrund. Auf diese Weise ist ein wahres Kompendium der Violinmusik entstanden, das von „einfachen“ Kammersonaten in der Nachfolge Mozarts bis hin zu hochkomplexen Konzertduos geht.

 

Die drei Sonaten Op. 30 sind im Jahre 1802 entstanden und erscheinen wie die drei Sätze eines einzigen großen Werkes. Sie sind in gewisser Hinsicht Gegenstücke zu den drei Klaviersonaten Op. 31. Hier wie dort umrahmen zwei kürzere Dur-Sonaten eine große Sonate in Moll. Während die Stimmung der mittleren Sonate außerordentlich  passioniert  und  engagiert  ist, sind die Ecksonaten“ eher von spielerischer Leichtigkeit gekennzeichnet. Insbesondere die Sonate Nr. 3 ist heiter und unproblematisch. Wegen der Anklänge an die Champagner-Arie aus Mozart Oper „Don Giovanni“ in ihrem dritten Satz wird sie auch die „Champagner-Sonate“ genannt. Tatsächlich steigert sich die Musik hier zu einer rauschhaften Ausgelassenheit, die für Beethoven ungewöhnlich ist.

 

Beethovens Violinsonaten spielen im allgemeinen Bewusstsein nicht die Rolle wie anderen Werkgruppen seines Oevres. Die eingeschränkte Wertschätzung bekam Beethoven schon zu seinen Lebzeiten zu spüren. Die drei Sonaten Op. 30 widmete Beethoven dem Zaren Alexander I., der die Widmung aber nicht erwiderte. Zwölf Jahre später schrieb Beethoven eine simple Polonaise für die Zarin, für die er 50 Dukaten bekommen sollte. Dabei kam die Frage auf, was er seinerzeit vom Zaren für die drei wesentlich aufwendigeren Violinsonaten erhalten habe. Als die Zarin erfuhr, daß ihr Gatte nichts gezahlt hatte, erhöhte sie das Honorar für die Polonaise auf 100 Dukaten.

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