Im Jahre 1781 trennte sich Mozart im Streit von seinem fürstbischöflichen Arbeitgeber in Salzburg und übersiedelte nach Wien, wo er, was damals sehr ungewöhnlich war, zunächst einmal eine freie Künstlerexistenz wagte. Er bemühte sich daher intensiv um Kontakte zu den Personen, die in Wien in musikalischen Dingen etwas zu sagen hatten. Da dies eine Menge Zeit kostete und er nicht zuletzt mit der Oper „Die Entführung aus dem Serail“, die der Kaiser in Auftrag gegeben hatte, stark ausgelastet war, beschwerte sich seine Schwester über seine Schreibfaulheit. Dagegen verteidigte sich Mozart in einem Brief von 13. Februar 1782 an die Schwester, in dem er seinen Tagesablauf wie folgt schilderte: „Unsere Vater, wenn er seine Kirchendienste und Du Deine paar Scholaren abgefertigt hast, so können Sie beyde den ganzen Tag thun was sie wollen und Briefe schreiben, die ganze Lytaneien enthalten, aber ich nicht. – …Um 6 Uhr früh bin ich schon allzeit frisiert, um 7 ganz angekleidet, dann schreib ich bis 9 Uhr. Von 9 bis 1 habe ich meine Lektionen, dann esse ich, wenn ich nicht zu Gaste bin, wo man dann um 2 oder auch 3 Uhr speist …Vor 5 oder 6 Uhr abends kann ich nichts arbeiten und öfter bin ich durch eine Akademie daran verhindert; wo nicht schreibe ich bis 9 Uhr. Da ich mich …auf das Abendschreiben nicht verlassen kann, so pflege ich (besonders wenn ich früher nach Hause komme) noch vor dem Schlafengehen etwas zu schreiben; da verschreibe ich mich öfters bis 1 Uhr. – und dann wieder um 6 Uhr auf!“
In diese angespannte Zeit kam Ende Juli 1782 über seinen Vater der Auftrag aus Salzburg, für den Bürgmeister Sigmund Haffner binnen weniger Tage eine Serenade zu schreiben, welche bei dessen Nobilitierung gespielt werden sollte. Mozart sollte jeden Satz gleich nach der Vollendung nach Salzburg schicken. Aus Verbundenheit mit der Familie, die ihn bereits sechs Jahre zuvor mit der Komposition einer Bläserserenade (der Haffnerserenade) beauftragt hatte, machte sich Mozart, der gerade mit der mühsamen Arbeit des Erstellens einer Harmoniemusik aus der „Entführung“ befasst war und daher eigentlich keine Zeit hatte, an die Arbeit. Er kam damit aber nicht so schnell zu Rande, wie versprochen, weswegen er den Vater mehrfach vertrösten musste. Am 31.7.1782 schrieb er: „Sie sehen daß der Wille gut ist, allein wenn man nicht kann, so kann man nicht! Ich mag nichts hinschmieren – ich kann Ihnen also erst künftigen Posttag die ganze Symphonie hinschicken“. Am 7. August schickte er das letzte Stück des sechsteiligen Werkes mit der Bemerkung: „Das erste Allegro muss recht feurig gehen, das letzte so geschwind als es möglich ist“ . Anfang 1783 ließ sich Mozart die Noten für eine Aufführung im Wien wieder zuschicken und war ganz „supreniert“, wie gut das Werk gelungen war. Er kürzte es um zwei Sätze und fügte in den Ecksätzen Flöten und Klarinetten hinzu, mit der Folge dass daraus eine Symphonie wurde, von der Mozart, wie er seinem Vater am 15. Februar 1783 schrieb, überzeugt war, dass sie „gewiß guten Effekt machen“ wird.