Dem Bläsernonett liegt Beethovens populäres Septett für Streichquartett, Klarinette, Fagott und Horn zu Grunde. Beethoven schrieb es im Jahre 1800, zu einer Zeit also, als die Schatten der Gehörschwäche, die sein Leben verdüstern sollten, noch nicht sehr ausgeprägt waren. Dem entsprechend haben wir es mit einem ausgesprochen heiteren Werk des gelegentlich etwas ruppigen Meisters zu tun. Die erste öffentliche Präsentation fand am 2.4.1800 anläßlich des ersten Konzertes statt, das Beethovens bis hin zur Organisation des Kartenverkaufs auf eigene Rechnung organisierte (Karten, so hieß es in der Ankündigung der Wiener Zeitung vom 26.3.1800, gebe es u.a. „bei Herrn van Beethoven in dessen Wohnung im Tiefen Graben Nr. 241 im 3. Stock.“). Ob das Septett bei diesem Konzert Beachtung fand, ist nicht bekannt. Bei der Mammutveranstaltung wurden neben dem Septett eine Mozart-Symphonie, Arien aus Haydns „Schöpfung“ und ein Klavierkonzert von Beethoven gespielt sowie seine erste Symphonie uraufgeführt. Darüber hinaus improvisierte Beethoven auch noch am Klavier.
Das gefällige Werk, das Beethoven seinem Verleger Hofmeister zu „mehrerer Verbreitung“ anbot, hatte aber schon bald großen Erfolg. Den damaligen Gepflogenheiten entsprechend wurde es daher für verschiedene Besetzungen bearbeitet. Beethoven selbst veröffentlichte eine Fassung für Klavier, Violine und Klarinette. In seinem Nachlaß fand sich darüber hinaus eine Bearbeitung für Bläsersextett. Zu einer Klavierfassung, die er ebenfalls vorgesehen hatte, ist es schließlich nicht gekommen. Dafür hat sich der Böhme Jiri Druzecky, ein Zeitgenosse Beethovens, daran gemacht, das Werk für neun Bläser zu arrangieren. Druzecky, der viele Werke für ungewöhnliche Besetzungen bearbeitete, galt seinerzeit als der bester Kenner der Arbeit mit „Harmoniemusik“. Er dürfte die schwierige Arbeit, die ziemlich konzertanten Streicherstimmen für Blasinstrumente, deren technische Möglichkeiten damals noch begrenzt waren, umzusetzen, mit Beethovens Einverständnis vorgenommen haben.
Über den Erfolg des Werkes soll Beethoven, der Ruppige, später nicht glücklich gewesen sein. Offenbar mißfiel ihm, daß das liebenswürdige Stück mehr Beachtung fand als seine „seriösen“ Kompositionen.