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Ein- und Ausfälle – Islam und Gewalt

In einen Prozess, der 2008 in Deutschland gegen einen eine Gruppe von Islamisten geführt wurde, haben die Angeklagten mit einer Ausführlichkeit, die aus Stolz zu resultieren schien, über ihre Pläne berichtet, möglichst viele Amerikaner umzubringen. Auf die Frage, ob sie ihr letztendlich gescheitertes Unterfangen bereuten, gab einer ihrer Anwälte an, daran hindere sie ihre religiöse Überzeugung.  In diesem Satz kommt wohl einer der grundsätzlichsten Unterschiede zwischen (aufgeklärtem) Christentum und Islam zum Ausdruck: die gänzlich unterschiedliche Haltung zum Töten von Menschen. Wenn es um Verstöße gegen religiöse Normen geht, denkt man in islamischen Kulturen recht schnell an die Tötung dessen, der gegen die Norm verstoßen haben soll. Der Koran selbst liefert eine Reihe von Beispielen dafür  (sogar der bloße Abfall vom Glauben wird mit dem Tod bedroht). Und da Politik und Religion in islamischen Kulturen nur sehr unvollkommen getrennt sind, ruft man auch in politischen Dingen schnell nach dem Tod des Gegners(wenn man ihn nicht gleich herbeiführt – ggfs unter Vernichtung möglichst vieler auch unbeteiligter Menschen). Bezeichnend hierfür ist, dass es hier kein Problem zu sein scheint, Sätze wie „Allah ist groß“ und „Tod den Amerikanern etc“ unmittelbar nebeneinander zu stellen. Natürlich hat auch das Christentum in Sachen Normverstoß und Tötungssanktion alles andere als eine reine Weste. Im aufgeklärten Christentum allerdings hat sich die Verbindung dieser beiden Elemente weitgehend gelöst – woraus allerdings auch resultiert, dass man die christlichen Gesellschaften, die diese Verbindung noch nicht vollständig gelöst haben, indem sie etwa noch die Todesstrafe kennen, als wenig aufgeklärt und damit insofern als dem Islam nahe stehend charakterisieren muss.

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