Von den über 50 Symphonien, die Mozart komponierte, sind die meisten Jugendwerke. Bis auf die letzten vier sind sie noch keine Symphonien im Sinne des Gattungsbegriffes, der sich im 19. Jahrhundert herausbildete. Bei vielen frühen Werken handelt es sich um eine Form höfischer Unterhaltungsmusik, oft in Anlehnung an die dreiteilige italienische Opernouvertüre, die man „Sinfonia“ nannte. Andere Werke dieser Bezeichnung folgen dem Typus der viersätzigen „Wiener Symphonie“, wie sie vor allem Haydn ausbildete.
Aus den frühen Symphonien ragt das Werk KV 183 aus dem Jahre 1773 hervor, das in der noch immer verwendeten offiziellen Zählung die Nr. 25 trägt (tatsächlich dürfte Mozart bis dato allerdings schon deutlich mehr Symphonien geschrieben haben). Das Werk, das in Salzburg entstand, ist so etwas wie ein Wendepunkt im symphonischen Schaffen Mozarts. Es ist nicht nur seine erste Symphonie in Moll. Die ganze Haltung zeigt, dass die Form auf Größeres und Gewichtigeres zustrebt. Der höfische Tonfall ist weitgehend vermieden. Der Komponist scheut sich nicht, den Hörer vor den Kopf zu stoßen. Das Werk scheint eine radikale Zwischenstation im Selbstfindungsprozess des 17-jährigen jungen Mannes zu sein.