1944 Aram Khatchaturian (1903 – 1978) – Walzer aus der Maskerade-Suite

Wie Schostakowitsch, dessen Lebensdaten er weitgehend teilt, ist Khatchaturian eine sowjetische Künstlerpersönlichkeit, die im Zwiespalt zwischen persönlichem Ausdruckswillen und der Forderung nach sozialistischem Realismus eine Musik schuf, die zugleich hörbar und zeitgemäß war. Wie Schostakowitsch war er Zielscheibe der engherzigen sozialistischen Kulturkritik, zugleich aber auch in die volkspädagogischen Bestrebungen des Regimes eingespannt. Khatchaturians großes Engagement auf diesem Feld spiegelt sich nicht zuletzt in seinen zahlreichen Bühnen- und Filmmusiken wieder, aus denen wiederum eine ganze Reihe Suiten hervorgegangen sind. Für angewandte Musik dieser Art war der Komponist wegen seines ausgeprägten Sinnes für Farbe und Rhythmus, der aus der Verwurzelung in der Musik seiner armenischen Heimat resultiert, geradezu prädestiniert.

 

Die Maskerade-Suite entstand aus der Musik zu dem gleichnamigen Schauspiel des russischen Romantikers Mikhail Lermontow, die Khatchaturian im Jahre 1944 komponierte. Der außerordentlich temperamentvolle und eingängige Walzer daraus, der mit seiner übermütigen Laune in einem merkwürdigen Kontrast zu der bedrückenden Stimmung der Kriegszeit steht, in der er geschrieben wurde, ist zu so etwas wie einem Markenzeichen für den Komponisten geworden.

 

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