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Antonio Bertali (1605 – 1669) – Weihnachtsmotette „Ecce, Illuxit nobis“

Bertali ist ein Glied in der langen Kette von italienischen Komponisten, welche das Wiener Musikleben in der Barockzeit prägten. In Verona geboren kam er im Alter von 20 Jahren in die kaiserliche Hauptstadt, wo er über mehr als vier Jahrzehnte bis zu seinem Tod blieb. Bertali war am kaiserlichen Hof hoch geschätzt. Dies spiegelt sich nicht zuletzt in der Tatsache, dass er über 600 Werke aller Gattungen komponierte, darunter sehr viel Kirchenmusik. Von den diesen Werken weiß man heute allerdings nur noch durch alte Werkverzeichnisse. Das meiste davon ist verloren gegangen. Bertali brachte den opulenten Musikstil seiner Heimat, der unter dem Einfluss der venezianischen Musikpraxis stand, mit nach Wien. Typisch hierfür sind Vielstimmigkeit und Vielchörigkeit, wobei unter Chor nicht nur eine Mehrzahl von Sängern sondern jede selbständig agierende Gruppe von Musikanten zu verstehen ist. Diese Merkmale finden sich auch in seiner Weihnachtsmotette „Ecce, Illuxit nobis“, bei der drei Gesangssolisten, drei Blockflöten, ein sechsstimmiger Chor und Streichorchester gruppenweise miteinander konzertieren.